Sonntag, 24. Februar 2013

bordeaux ist das neue rot.

cos_magazin, ss2013.

kundenmagazine von modeunternehmen habe ich bereits vor einiger zeit ins herz geschlossen, liefern sie doch verlässliches collagenmaterial. und ist ja klar, das von cos natürlich erst recht. denn das wird von gert jonkers und jop van bennekom, die  stilsichere magazinblüten wie fantastic man und the gentle woman verantworten, herausgegeben. ähnlich reduziert sieht bekanntlich das cos magazin aus und lässt meine collage entsprechend berechenbar minimalistisch aussehen. was das magazin diesmal inhaltlich zu bieten hat? in der aktuellen ausgabe plaudert loic prigent, der die uns wohl bekannten dokumentarfilmreihen über karl lagerfeld und co auf dem gewissen hat, sympathisch aus dem film-kästchen: People are so aware of media. They`ll say something and then the next thing they say ist, "if you edit it this way and put that music under it, it`ll be really funny." It really annoys me when people are trying to take the lead over what I`m doing. I want to be the quiet witness in the corner. außerdem hat mir das 61jährige berliner model anna von rüden ihren arm geborgt - sie ist mit sechs modeportraits von anuschka blommers und niels schumm im heft vertreten. auch noch im 90 seiten starken magazin: viviane sassen, aus deren fotoserie flamboya ich einem der portraitierten die hose entwendet habe. nebenbei fällt natürlich auf: nicht nur bei cos werden die lippen gerade dunkelrot angemalt. stylist olivier rizzo hat schon für michelle williams auf dem cover des aktuellen another magazins einen ähnlichen lippenstift verwendet. und auch im gestern erstmals wieder erschienenen faz-magazin, das 66 seiten dick ist und mit den strahlend blauen lidschatten der jessica joffe die gemeine faz-leserInnenschaft zum durchblättern verführen will, gehts nicht ohne ein tiefes rot: auf seite 64 ließ sich anna wulffert in sattem bordeaux von boris endrup die lippen bepinseln. faz-autorinnen, dürfen wir hier außerdem sehen, können nicht nur schreiben, sondern sehen auch noch ziemlich gut aus.

Mittwoch, 20. Februar 2013

leseleiste.

so_ganz_kann ich mich nicht entscheiden: ist das leo-muster nun weiblich (leo-lily) oder männlich (der leo).

bevor ich das leo-thema in frieden ruhen lasse, nochmal eben auf vogue.com nachlesen, was hamish bowles über die leo-lily bei burberry prorsum schreibt: The animal prints—jaguar, giraffe, leopard—also ran the gamut from brassy to classy and were especially chic printed on sheared fur as soft as velvet. A stellar use of the animalier motif was the toffee suede trench decorated with abstracted big-cat spots in shining golden metal.

business of fashion war schon immer eine tolle anlaufstelle, nun wird die website von imran amed so richtig fett aufgeblasen - und das dürfte spannend werden: hier geht es zum  offenen brief an uns, die leserInnenschaft.

suzy menkes offene worte über die modebloggerinnenschaft erfahren nun erwartungsgemäß ein feedback auf den blogs. fashionologie hat die reaktionen von leandra bis susie aufgelistet. leandra medine übrigens, die hat sicherlich nicht unrecht, wenn sie zu bedenken gibt: Many of us couldn’t land the jobs we wanted, so we just made our own. Sure, the training isn’t traditional but my generation is brilliant; we are over-educated and often over-qualified for the jobs that we do take. 

in den letzten wochen war im internet viel zu lesen über den neuen h&m-ableger &other stories - in der regel waren das enthusiastische beiträge auf modeblogs. jennifer wiebking hat sich mit dem neuen verkaufskonzept in der faz aus sicherer distanz auseinandergesetzt.

und, wer hat das noch mitbekommen? londons erstes plus size fashion weeken ging am 15. und 16. februar über die bühne. hier gibt es einige bilder zu sehen, da einige informationen. und ich? bin im übrigen auch nur über die curvy-rubrik der italienischen vogue über die veranstaltung gestoßen.

leomania.


leo_muster, händisch nachgepinselt von christopher kanes leo-shirt.

die spatzen pfeifen es längst von den laufstegen: die leo-lily ist los! in london kam sie bei burberry prorsum ziemlich geschmackssicher auf mini-absätzen daher, über ihren auftritt bei tom ford würde ich hingegen am liebsten den mantel des schweigens legen: zu viel leo kann eben ganz schnell mal ins auge gehen.

Sonntag, 17. Februar 2013

new yorker protestmode.

irgendwie ist das doch verrückt: chloë sevigny, die anfang der 90er jahre zum lässigsten mädchen der ostküste erklärt wurde, geht so langsam auf die 40 zu. das erscheint wahrscheinlich deshalb so verrückt, weil an chloë immer noch ihre ersten rollen kleben: im hinterkopf steckt stets ein stück der 16jährigen jenny aus larry clarks kids. da verwundert nicht, dass sevigny über ihre zusammenarbeit mit opening ceremony sagt: My collections are always an ode to my teenage years. It's very narcissistic. denn sevigny hat sich ihr interesse an der inszenierung des neuesten heißen scheiss stets bewahrt. für die winterkollektion 2013 hat sich die schauspielerin von occupy wall street anstoßen lassen, erzählte sie dem interview magazine: I was hanging out in the park and seeing all the kids and how they were dressing for the elements and what not and I was watching all these films about protests groups and protest culture, and looking at images and books, and of course it led me back to the '60s because it was such a big change time of change in America when all the young people were out in the streets in mass. nun also protestmode a la opening ceremony, die in einer kirche auf der lower east side gezeigt wurde: während kim gordon und co auf einer kleinen bühne aus spanplatten in die seiten hauen, stehen models mit schwarzen lidschatten im sixties-style daneben und halten selbst gemalte schilder in die höhe. auf denen stehen keine polit-parolen (das wäre ja viel zu banal), sondern: ham, thinner oder goat pussy. das ganze ein absurdes spiel mit zitaten von den 60ern bis in die 90er jahre: bubikrägen, plastikhaarspangen, lackledermäntel. mich haut der neueste eklektische modemix à la chloë nun überhaupt nicht vom hocker. ganz im gegenteil: ich bin genervt von diesem einfallslosen tappen in die retrofalle. eigentlich müssten davon doch längst alle gelangweilt sein, oder wie seht ihr das?
       

Samstag, 16. Februar 2013

fünf jahre und kein bisschen weise.




das_ist_mir in den letzten jahren noch nie passiert. der 13. februar gehörte zu den tagen, die im kalender markiert wurden. "blog-geburtstag" wurde dann allen ernstes daneben gekritzelt. vor drei tagen habe ich ihn nun einfach vergessen, diesen blog-geburtstag. das ist natürlich kein wahnsinniges drama - auch wenn es mittlerweile der fünfte ist. vielleicht dokumentiert diese nachlässigkeit aber auch die höhen und tiefen eines launigen wie unabhängigen blogs: manchmal ist da mehr zeit und manchmal alles andere wichtiger, manchmal schreiben sich die beiträge wie von selbst, manchmal geht aber auch gar nichts. trotzdem werde ich hier weiterhin bloggen, blica wird gerade sogar erstmals dezent geliftet - als kleine belohnung für mich und natürlich auch die treue leserInnenschaft, die hier regelmäßig vorbeiklickt: ohne euch hätte ich die flinte nämlich schon längst ins korn geworfen, das könnt ihr mir glauben.
        

Sonntag, 10. Februar 2013

katalogsex.

aus_der_h&m_beilage saison favorites, 2013.

hier haben wir den beweis: h&m-kataloge sind längst nicht so steril wie sie beim ersten durchblättern wirken. leicht geöffnete münder und ein photoshopschimmer auf den beinen - wenn der blümchenrock erst einmal weggeschnitten ist, eröffnen sich ganz neue perspektiven.  

Samstag, 9. Februar 2013

der mainstream der minderheiten.

collage_wood wood ss 2013.

nein, nicht ganz wien war vorgestern auf dem opernball. während dort opulente glitzerroben den boden wischten, wurde in der hiesigen wood wood-dependance die neue sommerkollektion gezeigt. die befriedigt etwas schlichtere bekleidungsbedürfnisse - denn nein, nicht jede frau träumt davon, sich debütantinnen-krönchen ins haar zu stecken. dann doch lieber des hipsters verlässlichster ausstatter wood wood. das dachte sich wohl auch mavie hörbiger, denn die kam ebenfalls auf einen sprung in der zollergasse vorbei.  
 

Freitag, 8. Februar 2013

leseleiste.

während blica leise vor sich hin schlummert (und dafür demnächst ein bisschen besser aussehen wird), dreht sich da draußen fast alles um die, na klar, new yorker modewoche.

peter arkle hat zehn typen, die garantiert auf der new yorker modewoche herumschlawenzeln, illustriert: von der reichen russin im pelz über die bloggerin, die über dem posieren ganz das fotografieren vergisst, bis zum model im obligatorischen kurzen schwarzen lederjäckchen - nachzuklicken bei the cut.

wer eine gute stunde zeit hat und noch einmal die pariser haute couture-präsentationen rekapitulieren möchte, kann das auf showstudio.com in bester gesellschaft tun: lou stoppard im gespräch mit alex fury, kim howells und pat frost. seither mein liebstes dekorationsstück: der blinkende eiffelturm. 
 
auch tamu mcpherson schaut auf die haute couture-schauen in paris zurück, allerdings mit einem ganz speziellen dinner. zwar bin ich beileibe keine anhängerin von themen-abend und co, aber in diesem falle mache ich eine ausnahme: so reizend, dieses abendessen - und detailverliebt von der tischkarte bis zur blumeninstallation.

marc jacobs muss seine show nach hinten verschieben, gleichzeitig platzt der new yorker schauenkalender aus allen nähten. christina binkley erklärt uns den ganzen wahnsinn im wall street journal: There are hourly collisions on the busiest days. At 4 p.m. Monday, four labels are showing in various locations around New York. At 8 p.m. Sunday, editors must choose between seeing Tommy Hilfiger and Ralph Rucci. lesenswert!
 
morgen zeigt chloé sevigny ihre kollektion für opening ceremony . eine vermutung, wo es hingeht? dieses bild in rosa, rot und himmelblau verrät schonmal ein wenig was und das gefällt mir eher weniger.  
 
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