Donnerstag, 26. September 2013

wo ein ende ist, ist auch ein anfang.

es ist so weit: mit blica geht es hier zu ende. für mich fällt damit über fünf jahre blog-ballast ab, dafür geht es aber woanders weiter - und ich freue mich wahnsinnig über alle, die mit mir mitziehen und sich meine neue seite anschauen. auf wiedersehen!

Freitag, 13. September 2013

selbstversuch.

wer es über facebook noch nicht mitbekommen hat - ich mache gerade einen selbstversuch in sachen schnellschusskommentar. auftraggeber: standard.at. die aufgabenstellung: besuche die (abendlichen) schauen der modewoche in wien (dem bin ich in den letzten jahren eher weniger nachgekommen) und schreibe drüber. textabgabe: morgen früh. das ist in etwa so wie meine bloggerei in alten zeiten und deshalb verlinke ich das ganze hier natürlich gerne. die augenringe hängen zwar gefühlt schon in den kniekehlen und mein laptop-platz gleicht einer arbeitshöhle, aber was solls - bis sonntag heißt es jetzt durchhalten. und dann bin ich hoffentlich bestens in form für den neuaufguss von blica.
 

Dienstag, 6. August 2013

es geht weiter, ganz bestimmt.

collage_mantelrevers stella mccartney.

hier herrscht seit einiger zeit tote hose - aber das hat gute gründe: ich bastele nun ernsthaft an einer einem frischeren blica-auftritt und auch sonst gibt es neuigkeiten zu verkünden. seit heute schreibe ich für ein eigenes kleines kolumnenformat auf standard.at. da geht es nicht unbedingt um den neuesten heißen scheiß, den modebloggerInnen so bewegen, sondern um das, was uns modisch en masse im alltag begegnet. mini-shorts zum beispiel. in der u-bahn, in den italienischen touristen-hotspots (ich weiß, wovon ich spreche), überall nacktes bein soweit das auge reicht. und ich? bin   nicht mit dabei, aber das ist wieder eine ganz andere geschichte.

     

Donnerstag, 11. Juli 2013

fruchtsalat.


collage_hose_und jacke von acne/ pre-fall 2013 aus interview magazine, august 2013/ obst und kuscheltier aus voila - das magazin der galeries lafayette berlin, sommer 2013.

meine mitbringsel aus berlin:  das interview magazine, das das übergroße ensemble von acne mit - das kann doch kein zufall sein - ellenlangen krallen kombiniert und voilà, das kundenmagazin der galeries lafayette berlin. dessen cover sieht aus wie aus den 90er jahren ins heute, hier und jetzt herübergeschossen: supercool, hat mich natürlich gleich mal zu einer sommer-collage angeregt.

Mittwoch, 10. Juli 2013

augenschmaus.

vom_cover der wwd berlin preview/ juli 2013, outfits von links nach rechts: hien le, sissi goetze, lala berlin, achtland.

himmel, wie soll das noch enden? bevor das hier so weitergeht wie auf hanneli mustapartas blog, das seit drei monaten verwaist ist, reiße ich mich am riemen. denn hanneli, die sich selbst gar nicht mehr als bloggerin bezeichnet, hat blog-amateuren wie mir voraus, einfach so von kooperationsanfragen überschüttet zu werden - ist ja schließlich ein vorrangig  visuelles gewerbe, in dem wir uns bewegen. passenderweise hat uns daran eben erst wieder imran amed erinnert: instagram meint er, sei im modebusiness vor allem deshalb so erfolgreich, weil es ein image first, text second - medium sei. dieser schlichten erkenntnis, dass die mode vor allem dem augenschmaus huldigt, habe ich (trotz des aufregers um einen offenen brief des jean paul gaultier an style.com-kritiker tim blanks) wenig hinzuzufügen. deshalb ist es mir ein bisschen peinlich, bisher nicht ein wort über die berliner modewoche verloren zu haben, obwohl ich ja da war. und jetzt - ist es ja auch irgendwie zu spät. immerhin, die show von achtland, die nicht zuletzt auf style.com beklatscht wurde, habe ich verpasst. dafür habe ich mir aber zum beispiel die minimalistische modeparade von perret schaad angeschaut: so viele schöne frauen gab es in der neuen nationalgalerie, dem schicken glaspavillon des mies van der rohe, wahrscheinlich zuletzt vor acht jahren zu sehen. damals hat vanessa beecroft dort die berliner mit einer frauenarmada konfrontiert, die war damals allerdings nackt. toll an der präsentation von perret schaad: keine blöden rangeleien um die besten plätze, stattdessen gleichberechtigtes nase-platt-drücken an den glasscheiben.      

Donnerstag, 27. Juni 2013

das wärs!


typveränderung, die erste: lange krallen und wahlweise plateauabsatz oder kitten heels. hach, so will ich aussehen!

Montag, 17. Juni 2013

leseleiste: warum modeblogs nicht doof sind.

modeblogs sind doof, die inhalte flach und ihre macherInnen käuflich. die großen debatten um die zukunft der modeblogs sind innerhalb der modeblogszenerie weitestgehend ermattet, der diskussionsbedarf poppt dafür an anderen stellen auf. und ich? finde doch erstaunlich, warum von den bloggerInnen inhalte für lau erwartet werden, die ein gros der publikationen, in denen mode stattfindet, selbst nicht imstande ist, einzulösen. was roland schweins aktuell zu sagen hat, ist hier nachzulesen.  

warum modeblogs gar nicht doof sind? weil es natürlich auch reflektierte bloggerInnen gibt, die immer mal wieder darüber nachdenken, was sie da tun. nike und sarah zum beispiel.  

warum modeblogs außerdem nicht doof sind? weil bloggerInnen nahbar und online tatsächlich zu gesprächspartnerInnen werden können. muss man aus der heimatstadt münchen in die weite welt hinaus? - fragt zum beispiel milena.

warum modeblogs echt nicht doof sind? weil modebloggerInnen ganz schön unterschiedlich sind und noch viel mehr und anderes auf den weg bringen als bloggen. zum beispiel ausstellungen kuratieren wie mahret oder modesendungen mit entwickeln und moderieren wie jessie oder alljährlich ein fashion camp auf die beine stellen wie eine gruppe österreichischer bloggerinnen.

noch immer nicht überzeugt, dass modebloggerInnen alles andere als doof sind? sie sind bei allem narzissmus ziemlich einfallsreich und smart. beispiele gefällig? horst und  fabian und claire  und sophia und jakob/david - die sehen alle ziemlich gut aus und verharren nicht in den ewig gleichen posen.

so, jetzt aber: es gibt tatsächlich bloggerInnen, die auch print "können" oder sogar genau da herkommen. julia zum beispiel oder auch marlene. und dass das jetzt noch längst nicht profilierten bloggerInnen im deutschsprachigen raum waren, versteht sich von selbst. manchmal reicht die zeit einfach nicht für zu ende gedachte postings, weil die andere arbeit ruft.
 

Sonntag, 16. Juni 2013

das märchen von der guten alten handwerkskunst.

ein gros der luxusgüterindustrie ist von einer börsennotierten französischen aktiengesellschaft besetzt ... die ganze? nein! ein unbeugsames familienunternehmen hört nicht auf, dem eindringling widerstand zu leisten. anders gesagt: dass hermès sich gegen eine vollkommene übernahme durch lvmh wehrt, ist seit einigen jahren ein offenes geheimnis. lvmh hatte nämlich ende 2010 mit hilfe von investmentbanken einen fuß ins unternehmen gesetzt. umso interessanter die schlacht der kontrahenten um die werbestrategien. und die setzt auf das bewahren der handwerkskunst. hermès contemporary artisan nannte hermès 2011 seine kampagne. und wie sollte es anders sein? lvmh erdachte sich im selben jahr das konzept les journées particulières und öffnete 100.000 interessierten (gemäß eigenen angaben) tor und tür. das passiert an diesem wochenende nun zum zweiten mal, von paris bis granaiolo werden bei dior, pucci oder moët & chandon die ateliers und keller der luxusmarken der öffentlichkeit zugänglich gemacht. diese marketingoffensive produziert natürlich wunderbar behagliches bildmaterial, der subtext: hier ist die welt noch in ordnung, hier werden träume wahr.  dass da hermès auch aktuell nicht hintenanstehen kann, ist klar. das hermès festival des métiers ist in den letzten wochen von der londoner saatchi gallery bis nach düsseldorf gewandert. und nein, es geht nicht darum, seiden-carées zu verkaufen, stattdessen im gepäck: zehn kunsthanderker, die vorführen, wie tücher bedruckt oder taschen gefertigt werden. nebenbei schläft auch die konkurrenz von kering (ehemals ppr) nicht: gucci tourt mit seinem artisan corner bereits seit 2009 durch die geschäfte - seit einem monat darf man nun sogar beim schuhe-machen zuschauen. wir erahnen: so betulich, wie die bilder von der guten alten handwerkskunst daherkommen, geht es hinter den kulissen selbstverständlich nicht zu.

Dienstag, 11. Juni 2013

kleine leseleiste.

der_rondo_modepreis ging dieses jahr an ein absolventenduo: markus binder und emil beindl.



heute morgen verschickte h&m eine pressemitteilung, die für furore sorgte: isabel marant, die designerin, die gerade den look für die um distinktion bemühte großstadtgöre am allerbesten hinbekommt, wird im november diesen jahres die neueste kooperationspartnerin des konzerns. und statt großer geheimniskrämerei (wie in den kampagnen mit lanvin und margiela) gibt es jetzt sogar schon ein simples video, in dem marant im, na klar, marant-outfit (geschnürte lederhose und locker fallendem sweater) erklärt, sie fühle sich geehrt, mit h&m zusammenzuarbeiten. ein cleverer schachzug, nachdem sich h&m in der letzten saison einfach so schon sehr verdächtig hat anregen lassen vom design der französin. 

so also sieht eine professionelle liebeserklärung des monsieur scott schuman an seine garance aus: ist sie nicht süüüß in ihren neuen céline-sandalen? wie gut, dass mein moderesistenter freund keine ahnung von sowas hat.

jakob von den dandy jungs meint, dass die prada-herbstkampagne mit christoph waltz ein wenig langweilig, weil erwartbar sei. ich hingegen reihe mich in die langweilige, weil erwartbare, anhängerInnenschaft des gebürtigen wieners ein und finde sie wie wahrscheinlich alle österreicherInnen super. waltz wird hier nämlich spätestens seit oscar nummer zwei geliebt. und zum dank stellte der stellte vor wenigen monaten gegenüber der amerikanischen presse klarIch bin nicht Deutscher, ich bin Österreicher. Und wir Österreicher haben einen wunderbaren Sinn für Humor. Die Deutschen nicht so. ähem ja, mein wort zum dienstag quasi.

Donnerstag, 6. Juni 2013

livestream show angewandte 13.


... um 20uhr 30 gehts los mit der show der modeklasse der universität für angewandte kunst wien - viel vergnügen!

Dienstag, 4. Juni 2013

leseleiste.

the place to be heute abend in wien: die ewigen jungs von gelatin und eine menge helfer graben im 21er haus ein loch in einen styroporblock.  und wer es heute abend nicht dahin schafft, der kann ab morgen und noch bis sonntag von 14 bis 20 uhr beim graben und buddeln zuschauen.

wetten, dass uns dieses zitat in den nächsten tagen noch öfter begegnen wird? kommt ja nicht allzu oft vor, dass miuccia prada öffentlich statements abgibt. andrew o`hagan erklärte sie nun noch einmal die relevanz des hässlichen: “The investigation of ugliness is, to me, more interesting than the bourgeois idea of beauty. And why? Because ugly is human. It touches the bad and the dirty side of people. You know, this might have been a scandal in fashion but in other fields of art it is common: in painting and in movies, it was so common to see ugliness. But, yes, it was not used in fashion and I was very much criticized for inventing the trashy and the ugly. ” 

übermorgen ist es wieder einmal soweit: die modeklasse zeigt unter bernhard willhelm, was der mode-nachwuchs hier so drauf hat. für alle, die nicht mit dabei sind in der  anker expedithalle, gibt es auf blica wie bereits in den letzten jahren einen livestream anzuschauen. 

ab morgen ist das neue fräulein magazin mit einem mutter/tochter-doppelcover im handel: jane birkin ziert das eine, ihre tochter lou doillon das andere. während lou doillon momentan in den interviews davon erzählt, über die musik zu sich selbst gefunden zu haben, darf mit spannung erwartet werden, was ihre frau mama zu verkünden hat.

dieses buch wird wohl bald zu d e n buchempfehlungen der saison gehören: raf simons bei taschen löst damit auf den blogs demnächst grace coddingtons orange-rot eingeschlagene memoiren als liebstes bloggerInnen-accessoire ab. 

Samstag, 1. Juni 2013

postkarte nach venedig.

yasmin_le_bon in einer weißen levi`s, türmchen aus parfumflakon und kissen, das neu eröffnete (luxus)hotel gritti palace in venedig und half moon shine, simryn gills arbeit im australischen pavillon, aus: vogue deutsch, juni 2013.

venedig lässt mich noch immer nicht los. ist ja auch kein wunder: alle schreiben drüber, sogar die bunten blätter schaffen es, ein fitzelchen biennale irgendwo zu platzieren (die meisten stürzen sich wie die verrückten der einfachheit halber auf marc quinns portrait der schwangeren lara stone). und auch ich mache es mir einfach und schaue nochmal nach, was bei anna dello abgeht. die dokumentiert nämlich brav mit bildmaterial von prada die eröffnung von when attitudes become form, zu der sich so ziemlich alle dicken fische der kunstwelt ein stelldichein gaben. highlight hier: miuccia prada am telefon von walter de maria. dessen telefon steht auf dem (gemäß dem der ausstellung in der kunsthalle bern 1969) rekonstruierten holzfußboden, vor ihm eine anweisung an die besucherInnen: If the telephone rings, you may answer it. Walter de Maria is on the line and would like to talk to you. doch bevor ich mich weiter ärgere, noch nicht da gewesen zu sein, weise ich noch eben auf das internetkaufhaus yoox hin, das im venedig-rummel mit großem tamtam die arbeiten von zehn italienischen nachwuchskünstlerInnen sichtbar macht. selbstverständlich sind diese arbeiten exklusiv auf yoox.com erhältlich. ob das wohl ein zufall ist, dass  die bunten bildchen in pastell, die sich so wunderbar über dem sofa machen würden, als erstes weggingen?      

Donnerstag, 30. Mai 2013

schulterfrei.

chanel_resort 2014, freigelegte schultern von cara delevingne, gesehen auf style.com.

ich weiß nicht, wer die urlaubskollektion von chanel (die natürlich viel mehr sein will als das) noch vor augen hat, denn die präsentation ist ja schon eine weile her. vor fast drei wochen, was heute in der mode eine halbe ewigkeit ist, wurde sie in singapur bei flirrend heißen temperaturen in einer ehemaligen kaserne der britischen armee vorgeführt. mit dabei natürlich everybody`s (und insbesondere karls) darling cara delevingne, die hier nicht nur stoffliches, sondern auch bauch und schultern vorführte. damit gab sie den ton für eine handvoll der looks vor: riesige, über die schultern gerutschte v-ausschnitte, die zwar nicht so lässig wie die heruntergenestelten jäckchen bei miuccia prada rüberkamen, zumindest mich aber irgendwie daran erinnern ließen. denn ach wie gut, dass heute nicht mehr kleiderordnungen gelten, die uns frauen den spaß verderben. im 15. jahrhundert war die sache mit dem dekolleté nämlich strikt reglementiert. wie zum beispiel in nürnberg: Aus Gründen der Schicklichkeit soll keine in dieser Stadt wohnende Frau ein Kleid tragen, das vorne tiefer als zwei quergelegte Finger unter dem Knörplein (Halsknorpel) ausgeschnitten ist, während es rückwärts um eine Viertelelle gesenkt sein darf.* wie gut, dass ich mich heute freiwillig gegen karl lagerfelds vorschläge entscheiden kann. es gibt ja zum glück auch noch andere ideen, den sommer modisch zu überleben.


Mittwoch, 29. Mai 2013

venedig, glamourös.

ist ja klar: wer was auf sich hält, ist gerade nicht wie ich in wien, sondern selbstverständlich in venedig unterwegs - ist die lagunenstadt doch in diesen tagen der kleinste gemeinsame party-nenner der mode- und kunstcommunity. das macht nicht zuletzt ein blick in die modeblogs klar: sogar anna dello russo kommt nicht drum herum, auf die ausstellung when attitudes become form: bern 1969/venice 2013 in der kunstsammlung der fondazione prada am canale grande hinzuweisen. außerdem darf ein hinweis auf die louis vuitton-schau where should othello go?, in der pompeo molmenti auf tony oursler trifft, nicht fehlen. klar, dass die glamourösen venedig-tipps bei dello russo opulent und goldig gerahmt werden. wie eng die verquickungen zwischen der mode und der kunst tatsächlich sind, führte die biennale 2011 vor augen: lvmh unterstützte damals die restaurierung des venezianischen pavillons. logisch, dass damals dort eine werkruppe des italieners  fabrizio plessi gezeigt wurde, die lvmh gehört
 

zu hause bei ... petar petrov/ fvf x blica











petar_petrov in seiner wiener altbauwohnung  (bild lukas gansterer für freunde von freunden)

den modedesigner petar petrov habe ich das erste mal vor einer halben ewigkeit wahrgenommen. damals, vor circa zehn jahren, wechselte ich aus deutschland für ein halbes jahr an die uni in wien, machte nebenbei ein praktikum und natürlich, die modemenschen entgingen mir schon damals nicht. kurze zeit später legte petrov, damals noch student an der modeklasse in wien, bereits mit seinem label los. mittlerweile gilt der gebürtige bulgare als eines der lieblingsbeispiele für österreichisches modedesign, das sich auch jenseits der donaumetropole einen namen gemacht hat.
  

das missencamp.

ich fasse es nicht: das österreichische privatfernsehen ist nun also um ein miss austria-camp reicher. auf puls 4 lernen wir, dass eine miss austria noch viel mehr können muss als das nächste österreichische topmodel: sie muss eine schärpe tragen und ihr bundesland vertreten können und außerdem noch "gute umgangsformen und benimm" an den tag legen. das klingt nach einem heillos unzeitgemäßen unterfangen, nach krönchen auf der dauerwelle und allem was dazugehört. in wahrheit sind die missen von den topmodel-anwärterinnen nicht zu unterscheiden. aber das ist ja auch völlig wurscht. während des obligatorischen dessous-shootings streift die kamera über straffe schenkel, in einer solch attraktiven umgebung fühlen sich die sponsoren besonders wohl. schade, dass der versuch der vize-miss kärnten, den beweis anzutreten, dass missen auch gescheit sein können, ebenfalls nach hinten los geht: die miss stellt sich tatsächlich als a hübsche kleine maus vor. autsch, einmal abschalten bitte. 

Montag, 27. Mai 2013

der elektronische liebestöter.





  collage_aus viva magazin, 6/1990.
"So kann es nicht weitergehen", dachte Gaby aus Saarbrücken. Wieder einmal war Udo nicht neben ihr, sondern am geliebten PC eingeschlafen. Grund genug für Gaby, den elektronischen Liebestöter im nahen Feuerwehrteich zu versenken. (...) Brigitta, Gaby und Deborah haben dasselbe Problem. Ihre Männer sind Computer-Junkies, die zu dem Apple oder Atari ein erotischeres Verhältnis als zu ihrer Partnerin haben. Männer aus allen Berufen, aus allen Schichten können süchtig werden. Die meisten sind im besten Mannesalter. Das Verhalten dieser Byte-Besessenen lässt selbst die geduldigsten Frauen irgendwann verzweifeln. Stundenlang stieren ihre Männer auf den 30 mal 30 Zentimeter großen Bildschirm, sind kaum ansprechbar, verlieren das Gefühl für Raum und Zeit und irgendwann auch das für Frau oder Freundin." aus: ... bis daß der chip euch scheidet, viva magazin, 6/1990, S. 136-139.
vor 23 jahren, als christiane arp noch im moderessort des gruner & jahr-blattes viva arbeitete, stöhnte in dessen juni-ausgabe eine autorin in der rubrik partnerschaft: computer sind beziehungskiller! die sache war 1990 allerdings ziemlich einfach. die männer die nerds, die mit ihrem computer schlafen. frauen, analysierte die verfasserin, scheinen nicht gefährdet. denn: Frauen haben ein wesentlich nüchterneres Verhältnis  zur Maschine. dass das nun wirklich schnee von gestern ist, brauche ich der modeblogsphäre, die von bloggenden frauen dominiert wird,  nicht erzählen. denn bloggerinnen, die nehmen ihr laptop sicher nicht nur mit ins bett, sondern auch sonst überall mit hin. und damit die freunde sich angesichts dieses intimen verhältnisses nicht ganz so unnütz fühlen, dürfen sie ab und an als fotografen, manager oder hübscher aufputz herhalten. ob darüber schon beziehungen zerbrochen sind? wäre ja mal eine umfrage wert.

Dienstag, 21. Mai 2013

leseleiste.

das nenne ich mal eine nachricht: àslaug magnúsdóttir, co-gründerin und ceo des exklusiven pre-shopping-portals moda operandi, wirft als solche den hut. das mutet nicht zuletzt deshalb befremdlich an, weil frau magnúsdóttir auf dem online-portal ihres guten freundes imran amed,  business of fashion, in einer 18teilige serie lang und breit ihr erfolgskonzept erläutern durfte. 

weil stella mccartney in diesem jahr den designer for tomorrow-award von peek & cloppenburg prominent betreut, nutzen die deutschen blätter die möglichkeit, sie in berlin vor ort zu interviewen. jennifer wiebking sprach zum beispiel für die faz mit der britischen designerin und  julia knolle für die vogue digital. jennifer wiebking erzählte sie: Heute ist ja praktisch jeder Modedesigner. Ich glaube, dass es zunehmend schwerer ist, in Branchen Fuß zu fassen, die einen Glamour-Stempel tragen, weil jedermann glaubt, er könnte da mitspielen. das merke ich mir.

das blog horstson hat einige bloggerInnen zur zukunft der modeblogs befragt. einer von ihnen siems luckwald, der da schreibt: Es bannert und pop-upt und prt quer durch die ehemals persönlichen Fashion-Tagebücher, als gäb’s kein Morgen. Und sollte (vor fünf Jahren, also heute) wirklich irgendein Lifestyle-Hippie geglaubt haben, da wachse eine neue kritische Schar von Consumer-Reportern mit Service-Auftrag und thematischem Esprit heran, dann wäre es jetzt (also dann) höchste Zeit für’s Ashram. und ich schiebe hinterher: die identitätskrise meines blogs kommt nicht von ungefähr.

blogleserInnen (wie ich ja auch eine bin) gieren, könnte man beim durchforsten der bloginhalte meinen, nach persönlichem zeug. und am allerliebsten würden wir wohl bei leandra, bryan und betty mit am schreibtisch sitzen. wie super also, dass leandra medine nun einen blick ins office inszeniert. die marant-sneaker und zerrissenen jeans signalisieren maximale lockerheit, die kleiderstange im hintergrund offenbart, dass outfittechnisch noch luft nach oben ist. die leserInnen schreien in der kommentarliste übrigens auch schon nach der dokumentation eines tages "im leben von ... leandra". und für alle nasen, die dieselben in ihren kleiderschrank stecken wollen: hier entlang.

ich gebe zu: um meine fitness war es schon mal besser bestellt. aber vielleicht hilft mir ja tracy anderson weiter, die die problemzonen einer menge modeverrückter frauen auf dem gewissen hat. hier erklärt sie mit hilfe zweier rosafarbener mini-hanteln, wie die oberarme fit für die ärmelfreie saison werden.  ob das was für mich ist? ich fürchte kaum.

Montag, 13. Mai 2013

glückskekspoesie.

einkaufszettel: ja, meiner.

heute erst entdeckt: wir hoffen, dass sie lange freude an ihrem einkauf haben werden. fast so gut wie diese bescheuerte glückskekspoesie. habe daraufhin gleich mal meinen spruch des tages ergoogelt: das gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. wer mehr davon will, klicke hier.

Freitag, 10. Mai 2013

der style report aus münchen.

nein,_die horrorstory rund um das bunte blatt aus münchen hat noch kein ende. statt die stars endlich in den papiercontainer zu werfen, habe ich noch einmal den style report der chefredakteurin durchblättert: zugegeben, die jeans-latzhosen und die camouflage-lovestory habe ich links liegen lassen. viel mehr gefesselt haben mich die klammergriffe der schauspielerinnnen, musikerinnen und bloggerinnen auf den roten teppichen und den abendveranstaltungen um die geliebten kleinen henkellosen täschchen. angela merkel spannte ihr täschchen vor einigen jahren in bayreuth ja ziemlich ungelenk mit einem gummiband um ihren unterarm. das passiert den modefixierten damen natürlich nicht, sonst wären sie ja auch nicht im style report der chefredakteurin aus münchen gelandet. nein, wer heute was auf sich hält, presst die clutch händisch vor den oberkörper oder unter den arm. alternative für tagsüber: milchkaffee-becher und papiertüte. (ob mit pappigem fastfood oder was gesundem von whole foods befüllt, bleibt das geheimnis von michelle williams. die habe ich nämlich bis auf die dunkel lackierten fingernägel unsichtbar gemacht) 

Donnerstag, 9. Mai 2013

feiertagshäppchen.

so funktioniert chanel-geschichtsschreibung à la lagerfeld:  keira knightley gibt im 18minüter once upon a time... die junge coco chanel, durch die tür ihrer boutique im seebad deauville spazieren im minutentakt schöne frauen. keine frage, der tausendsassa lagerfeld hat seine model-entourage wieder hübsch in szene gesetzt. was alles andere angeht, wollen wir mal nicht so streng sein.

die kering-story bei garance doré geht weiter. in der neuen folge geht es um die nachwuchsförderung.  

wenn die seit 1971 jährlich stattfindende met gala anlässlich der ausstellung punk: chaos to couture ihre gäste auffordert, auf dem roten teppich den punk zu geben,  kann das nur nach hinten losgehen. meine lieblingsanekdote zur diesjährigen motto-party: madonnas vorbereitungen auf ihren punkigen auftritt in nieten und zerrissenem netz von givenchy - es geht eben nichts ohne ein wohlgeformtes hinterteil

ein quäntchen rebellion verkauft sich im modebusiness immer wieder gut: isabel marant, die im wohlhabenden pariser vorort neuilly, wo das arrivierte bürgertum zu hause ist, aufwuchs, rebellierte angeblich schon mit neun: Damals konnte ich mich selbst nicht sehr gut leiden. Ich fand mich nicht hübsch und wollte mich am liebsten ver­stecken, gibt sie in einem portrait auf net-à-porter.com zu protokoll. heute muss sie wahrscheinlich damit leben, dass sich die wohlhabenden pariser sprösslinge hier und da marant-blusen überwerfen. 

nachtgewächs.

je_bunter die magazine, die ich durchforste, desto reduzierter die collagen. das da oben ist allerdings kein entwurf einer elektrischen zahnbürste, sondern ein prada-absatz, diverse schminkutensilien und ein oberschenkel irgendeines schönen models. 
 

Samstag, 4. Mai 2013

mini-starschnitt.

ich_dachte mir: cicciolina, der mini-hund von anna dello russo, ist sicherlich genauso modefixiert wie das frauchen. und siehe da, dank des stars und fäschn-magazines aus münchen habe ich ihn tatsächlich ertappt: wir sehen hier ein erstes erschnüffeln der neuesten balenciaga-ware, gleich dürfte das revier mit einem eleganten beinwurf nach oben markiert werden. ich vermute, nicolas ghesqières würde sich ins fäustchen lachen. 

Freitag, 3. Mai 2013

bauch rein, miststück raus.

»Ich glaube nicht daran, dass man sich mit den Dingen, die einen ankotzen, abfinden sollte. Dich nervt etwas? Ändere es. Du willst nicht? Dann halt die Schnauze.

Mein Name ist Candy, ich bin 26 Jahre alt und garantiert nicht wie du. Wenn ich etwas will, hole ich es mir. Wenn mich etwas nervt, sage ich es. Und wenn mir jemand dumm kommt, wird der es garantiert bereuen. Ich erzähle meiner besten Freundin nicht, dass ihr die paar Kilo, die sie zugenommen hat, ganz toll stehen, sondern empfehle ihr ein Sportprogramm. Ich warte nicht, bis ein Mann mich anruft, ich rufe ihn an. Und erst recht verzichte ich nicht drei Dates lang auf Spaß, nur weil es sich so gehört. Meine Rechnungen zahle ich selbst, deshalb kann ich auch sagen, was ich denke, und mit den Konsequenzen leben. Ich habe noch nie Diät gemacht. Botox ist mein Freund, kein schreckliches Nervengift, Sport ein notwendiges Übel. Und Klamotten, ja, Klamotten sind mein Leben. 

Dies ist die Geschichte, wie ich ein Jahr als Redakteurin bei einer Modezeitschrift arbeitete und wurde, was ich bin: ein Miststück – und stolz drauf.«

die autorin anna dogadkina war redakteurin der zeitschrift, deren mai-ausgabe ich hier gestern bis auf ein brillengestell, anna dello russos zwergpinscher und kenzo takadas nackte bronzefigur runterskelettiert habe.  nun hat dogadkina ein buch geschrieben, das ich noch nicht gelesen habe und nach dem ersten überfliegen der leseprobe wohl auch nicht lesen werde. es braucht keines enthüllungsromans, um sich den redaktionsalltag einer in münchen ansässigen modezeitschrift vorzustellen, die sich auf das bombardement der leserinnenschaft mit crazy mustern, nietenslippern und army-hosen versteht. aber vielleicht mag mich ja jemand eines besseren belehren - dann mache ich hier auch eine echte buchkritik . 

Donnerstag, 2. Mai 2013

starschnitt.

collage_aus_der instyle (fashion + stars + beauty + lifestyle), mai 2013.

es gibt zeitschriften, für die würde ich im leben kein geld ausgeben. wie gut also, dass ich mittlerweile dank zuverlässiger zuträgerinnen auch mal an sowas wie die instyle rankomme: die herausforderung, aus knapp dreihundert seiten wahrer trash-orgien ein minimalistisches klebewerk zusammenzubekommen, ist immerhin ungleich größer als bei den geschmackssicheren vertretern der modemagazin-zunft. und so habe ich mich diesmal entschieden für die abgesäbelte miu miu-brille, auf der eine männliche bronzestatue, die kenzo takada in seiner pariser wohnung stehen hat,  umhertänzelt. um die hüften des knackigen herrn schlingt sich der violette handtaschengriff aus dem hause dior, links im bild der tapsige zwergpinscher von anna dello russo, der von einem absatz flankiert wird. der wiederum hing mal an einer ziemlich geschmacklosen sandalette von jimmy choo - weniger ist mehr, dachte ich mir und habe herzhaft zugeschnitten.
  

Mittwoch, 1. Mai 2013

leseleiste.

sei einfach du selbst - manchmal ist nichts schwieriger als genau das. auch iris apfel, die vor einigen tagen in wien war, kam mit diesem ratschlag um die ecke und riet uns frauen, statt endlos zeit in unser aussehen zu investieren lieber mal um eine portion humor zu bemühen. damit hat sie natürlich furchtbar recht, nur zu blöd, dass ich noch nicht über die souveränität der 91jährigen verfüge.

wiäis kiani fragt sich angesichts der rückkehr der 90er: Ist dies also tatsächlich schon das Erbe der neunziger Jahre - Karohemden und Nike-Sneaker? Was wurde aus dem sprudelnden Lebensgefühl eines Jahrzehnts? Kann das im Zuge eines modischen Revivals auch wiederbelebt werden? mir klingt da etwas zu viel wehmut mit. 

der pvc-trenchcoat von valentino ist in den editorials der internationalen magazine zum lieblingsstück der stylistInnen avanciert. kein wunder, transparente stücke lassen sich besonders vielfältig - mal mit jogginghose oder nur mit unterwäsche drunter - kombinieren, mehr einblick gibt es hier.  

ich bin zwar schon viel zu spät dran, aber ach was, egal. wie das heute so im internet ist, haben sich die offenen äußerungen nicolas ghesquières über die gründe für seinen weggang von balenciaga in windeseile verbreitet. weil nicolas so schön offen spricht, hier noch einmal in aller kürze: It was all the time, but especially over the last two or three years it became one frustration after another. It was really that lack of culture which bothered me in the end. The strongest pieces that we made for the catwalk got ignored by the business people.

eben erst habe ich mir die ausstellung über meret oppenheim in wien angesehen, für alle, die es nicht dahin schaffen oder die ausstellungen im bank austria kunstforum nicht sonderlich schätzen, hier meret oppenheim noch einmal als anfang zwanzigjährige zusammen mit man ray

wie macht man ein paar schuhe attraktiv? ferragamo lässt anlässlich des 35. geburtstages des modells vara 21 prominente gut aussehende frauen in denen posieren. einen begleitenden film gibt es natürlich auch, in dem dürfen die kampagnenmodels nachdenklich aus fenstern schauen, sich die haare aus dem gesicht streifen, rosenblüten zupfen und am strand flanieren - ich sage dazu mal lieber gar nichts.

Sonntag, 28. April 2013

fast wie urlaub.

die_enns_mit reichenstein und sparafeld im gesäuse aus: robert löbl, die alpen in farben, 1968.

bildband-entdeckungen vom flohmarkt sind was schönes, in diesem fall fühlt sich das nämlich fast wie urlaub in der steiermark an.
 
 

Sonntag, 21. April 2013

neues von matthew.

modepüppchen, frühjahr/sommer 2013, von links nach rechts: rock von proenza schouler, armband cavalli, handtasche stella mccartney/ high heel in schwarz von chanel/ rock alexander wang.

ziemlich still ist es um den modedesigner matthew ames in den letzten jahren geworden. und zwar so still, dass ich mich immer wieder gefragt habe, ob er dem modebusiness wohl endgültig adieu gesagt hat. nun ist er vor kurzem mit ein paar stücken für weekday wieder aufgetaucht und erklärt in einem interview, warum er in den letzten zwei jahren new york den rücken gekehrt hat - aber auch, dass er sein eigenes ding zu machen gewillt ist:

 I think there’s this feeling in fashion that you can’t ever stop. Once you stop it’s all over. I don’t care about that. I think you can make your own path, especially in today’s world with the new technology. The way fashion is consumed now, people couldn’t care less about the seasons. It’s just for the retailers and the press. 

 finde ich gut, einen eigenen weg zu finden, mit diesem mode-irrsinn umzugehen.

Dienstag, 16. April 2013

blumen für alle.

während sich in wien der frühling breit macht, will mein blog, auf dem aus zeitmangel gerade ziemlich tote hose herrscht, trotzdem nicht hintenanstehen. und wenn dann wieder mehr freiraum da ist, dann bewegt sich hier auch wieder mehr, versprochen!

Samstag, 6. April 2013

es blüht so schön.

wenn_es_hier schon keine beiträge zu pinseln, cremes und düften gibt, dann doch jetzt immerhin meine türmchen aus utensilien, die schöner machen wollen. der frühling darf das aber auch ruhig als farbenfrohe aufforderung verstehen, endlich einmal aus seinem versteck hervorzukommen.
 

Freitag, 5. April 2013

leseleiste für das wochenende.

wer die live-übetragung des von h&m und der vogue ausgerichteten panels rund um das thema nachhaltigkeit verpasst hat, kann sich die diskussionsrunde noch hier ansehen. ich erwarte mir zwar nicht viel, will das aber auch noch nachholen.

schon mitbekommen? im frühjahr scheinen die selbstversuche der moderedakteurinnen zum lieblingssport in den online-magazinen zu avancieren.  auf stylenotes, dem blog der brigitte, lässt die redakteurin lisa van houtem gerade “Keine Seife, keine Creme, nur Wasser” an ihr gesicht, beim flair magazin in hamburg testet nicolette scharpenberg das fitness- und ernährungsprogramm 10 Weeks Body Change  von detlef d. soost. auf den blogs ist mir ein solcher selbstversuch noch nicht untergekommen. obwohl: das wär ja mal was?   

never undressed will ab mai die neue heiße anlaufstelle in der welt der mode-onlinemagazine sein und dabei mit der der crème de la crème der modemagazinjournalistInnen (aus dem online) auf die tube drücken - und das ganz ohne auf print-abfallprodukte zu setzen. mehr weiß wie immer fashionista

nun habe ich das faz-magazin nummer zwei (mit harald schmidt auf dem cover) verpasst, aber immerhin lässt es ich ja hier downloaden und lesen - auch wenn ich es lieber in der hand hätte und schnell durchblättern würde.

zusammen sind wir stärker! nach diesem motto tun sich gerade auch im deutschsprachigen blog-kosmos einige bloggerInnen gleichberechtigt zu neuen formaten zusammen: antonia, amelie und milena, die alle bereits seit fünf jahren eigene blogs geführt haben, haben das zum beispiel mit amazed getan. finde ich super! 
 

Mittwoch, 3. April 2013

die werbebotschafterin.

dieses video ist ein wahnsinn und so smart wie ein werbe-jingle: garance doré hat gerade den wahrscheinlich fettesten fisch im onlinegewässer an land gezogen und mimt die charmante ansagerin des neuesten ppr-coups. der französische luxuskonzern hat vor kurzem bekannt gegeben, sich umzubenennen. um diese botschaft unter das volk zu bringen, kooperiert "kering" (ausgesprochen wie "caring") nun mit der französischen, in new york lebenden bloggerin garance doré. und weil dem konzern das wohlergehen seiner marken und der menschen dahinter so am herz liege, fabuliert francois-henri pinault, steht die werbebotschaft der erste folge der mehrteiligen video-reihe unter dem wohlig-warmen motto "familie". die französische bloggerin fungiert zur überbringung dieser inhalte als hübsche wie einflussreiche sahnespritze, die den herren francois-henri pinault und patricio di marco als stichwortgeberin für kuscheliges eigen-pr dient. etwa die hälfte des sechs minuten langen videos widmet sich dabei der luxus-seite des konzerns, die letzten drei minuten drehen sich um die sportlichen marken von kering (garance agiert nun passenderweise in weißen turnschuhen) und den neuzugang christopher kane. keine frage: "professionell" geführte modeblogs sind der konzerne und unternehmen liebste helferlein. da flutscht die zusammenarbeit, dass es eine freude ist.    

* ergänzung: louise beveridge, kommunikationschefin von kering, im interview mit business of fashion über die online-kampagne mit garance doré: There is no point putting something boring, corporate, overly produced onto social networks. Garance also knows the sector, she knows how to ask the questions, she knows how to produce the film — she knows how to put together good stories for the digital space and social media and she has followers online. That’s essential. ein blick in die kommentarleiste von doré: die leserInnenschaft scheint immerhin begeistert. 

Montag, 1. April 2013

osternachruf.

leonard_cohen und der versuch einer verspäteten ostercollage.

ostern, das war dieses jahr ein verrückter kurzausflug nach padua, wo es regnete, zwischendurch schneite und dann wieder regnete. toll war es natürlich trotzdem, denn den blitzeblauen giotto-sternenhimmel in der cappella degli scrovegni, den sehe ich ja nicht alle tage. auf der elendig langen fahrt zurück an einer autoraststätte die brigitte woman (das magazin für frauen über 40) gekauft (eine verzweiflungstat). darin die füße des fast 80jährigen leonard cohen (sowie die eierschalen) entdeckt, eben ausgeschnitten und zu einer verspäteten ostercollage zusammengesetzt. ist ja sowieso schon wieder alles vorbei und noch mehr osterkitsch brauche ich hier sowieso nicht.

Mittwoch, 27. März 2013

dirty girls.

michael_lucid, dirty girls (amber und harper), 1996 (video).

die wahnsinnige popularitätswelle, die die 1996 im high-school-kontext entstandene minidoku dirty girls gerade auf youtube erfährt, kommt nicht von ungefähr. uns und unseren perfekt konstruierten ichs pustet die scheiß-drauf-haltung der damals 13jährigen amber und harper wohl ordentlich das hirn durch. und das hat, finde ich, wenig mit der modischen 90er-jahre-nostalgie zu tun, von der hier gestern die rede war. 

* die dirty girls haben natürlich auch schon eine facebook-seite: für alle, die in sachen amber und harper auf dem laufenden bleiben wollen.
  

Dienstag, 26. März 2013

irgendwas mit mode.

prada_frühjahr/sommer 1998 (video)

heute ist es selbstverständlich, dass modebloggerInnen gekonnt über die handtaschen und absatzformen der neuesten prada- oder céline-kollektion  fabulieren. als ich so alt wie die jüngsten modebloggerInnen heute war, hatte ich keinen schimmer, wann kate moss wo den laufsteg hinunterlief. ich selbst lief damals ziemlich unmöglich rum und hätte nicht im traum daran gedacht, jemals "irgendwas mit mode" zu machen. dieses zwiespältige verhältnis habe ich mir bis heute bewahrt. aber wenn ich mir die präsentation von prada für das frühjahr prada für das frühjahr 1998 ansehe, dann frage ich mich, warum ich eigentlich so eine modische spätstarterin bin. das, was prada damals zeigte, gefällt mir nämlich noch heute. oder vielleicht doch besser: es gefällt mir wieder. und damit stehe ich weiß gott nicht alleine da.
   

Sonntag, 24. März 2013

schon gewusst, dass...

... so ein überknielanges kleid aus der aktuellen prada-kollektion unheimlich praktisch ist? ob ein wettrennen auf einem fahrbaren toilettenwägelchen oder eine passivliegestütze auf dem ehemann - viktoria lauterbach machte all das bei wetten dass...? auch im roséfarbenen kleid mit blumenmotiv keine probleme. nur an einem gros der zuschauerschaft vor dem fernseher dürfte dieses modemoment vorbeigegangen sein. die zeiten, in denen thomas gottschalk dem publikum den schottenrock von westwood oder das leinenensemble von issey miyake oberlehrerhaft anmoderierte, gehören ja nun der vergangenheit an.

... im bank austria kunstforum in wien gerade die ausstellung für alle céline-fans läuft? phoebe philo hat mit ihren pelz-schuhen schließlich für ein fast surreales modemoment gesorgt, das nicht zuletzt an meret oppenheims pelztasse erinnert. in wien gibt es nun noch bis mitte juli eine werkschau oppenheims zu entdecken - muss ich mir demnächst unbedingt noch ansehen.


Freitag, 22. März 2013

c&a hat sich was neues ausgedacht.

c&a_tv_spot_spring & life von der agentur tribal ddb aus amsterdam (video).

keine ahnung, wer sich cindy crawford als werbegesicht für c&a ausgedacht hat - aber ein geniestreich war das sicher nicht. im frühjahrswerbespot, der von einer düsseldorfer agentur entwickelt wurde, streicht crawford in zitronengelber röhrenhose auf dem dach eines hochhauses um einen pool herum, dazu scheppert ein hitparadensong aus den achzigern.  vielleicht sollte der spot ja als bewegtbild-pendant zum brooklyn bridge-posterdruck für 9,99 euro bei amazon funktionieren, so recht verstehe ich die kampagne trotzdem nicht. das kopfzerbrechen hat nun allerdings ein ende. c&a startet mit tribal ddb aus amsterdam neu durch  und produzierte ein video, das wohl neue kunden in die kaufäuser spülen soll. was sagt ihr, experiment gelungen?
 

leseleiste am freitag.

ein_12sekündiger_appetithappen: wes anderson und roman coppola sind für den neuesten spot des parfums prada candy l`eau verantwortlich, léa seydoux mimt darin candy, das hübsche fräulein mit den rosa fingernägeln (video).

wir wollen mal nicht vergessen: in tokyo ist modewoche und bekanntermaßen gibt es dort besonders wilde kleiderkombinationen zu bewundern. das bestätigen nicht zuletzt die frischen streetstyle-bilder auf style.com. angesichts so  vieler  konsumaffiner japanerInnen hat vor wenigen tagen dort auch das us-amerikanische unternehmen kate spade eine dependance für seine junge linie saturday eröffnet.

gestern spazierte doch tatsächlich ein knallblauer céline-mantel über den wiener graben: im eldorado der steppjacke und der modischen  einfallslosigkeit eine echte ausnahmeerscheinung, dieses stück aus der letzten winterkollektion. währenddessen gehen nun die diskussionen um ein graues mantelcape mit vor der brust geknoteten armeln aus der aktuellen céline-kollektion weiter. die frage, ob das team um phoebe philo von einem entwurf des amerikanischen designers geoffrey beene abgekupfert oder nicht, wird heiß diskutiert. jeremy lewis war einer der ersten, der bereits einen tag nach der céline-show in paris auf dem wunderbaren nischenblog garmento auf die ähnlichkeit der beiden entwürfe hinwies. er sagt: das sind trotzdem zwei verschiedene kleidungsstücke. ich würde dem in einem ersten reflex mal zustimmen. elleicht sollten wir die diskussion aber einfach nutzen, um uns über den vor knapp zehn jahren gestorbenen designer geoffrey beene zu informieren. der hat nämlich auch schon andere designerInnen "inspiriert". mein herz hat er schon einmal mit einem besonderen detail erobert. geoffrey war nämlich stolzer besitzer zweier dackel.  

wenn ich mir aus den unendlich vielen streetstyle-gesichtern eine favoritin herauspicken müsste, wäre das sicher ada kokosar. die stylistin beherrscht nämlich meine favorisierte mischung aus schlicht und schräg aus dem effeff. hier gibt es ein paar kombinationen zu bewundern.

um das dämliche rumgepose der models bei urban outfitters und co ging es hier vor einiger zeit immer wieder einmal. ich habe mich mittlerweile an dem thema abgearbeitet, nun legt die i-d den posenkatalog von sassy mit cara delevingne neu auf. und hier noch einmal das sassy-original in nahaufnahme.

wie war das nochmal mit der vermeintlich ausgestorbenen spezie der  modekritikerInnen? business of fashion veröffentlicht einen überblick diane pernets über den stand der dinge in sachen modekritik: It is also no secret that for more than the past decade, editorials have been ruled by advertisers. You place an ad, you get an editorial page, and if the advertiser does not get proper coverage, they pick up the phone and demand editorial coverage or they will pull their money. So, can you really expect a critic for a publication that thrives on that ad money to say that the Chanel or the Louis Vuitton show was crap? Not likely. einige unabhängige geister gibt es dann aber doch noch - und die hat pernet glücklicherweise auch zusammengetragen.

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