Donnerstag, 29. Januar 2009

no ponies.


elfie semotan, ausstellung male gestures, galerie für modefotografie, berlin.

während gerade scheinbar alle welt auf ikeliene stanges fotoausstellung i like ponies in der projektgalerie/ berlin abzufliegen scheint (siehe hier und da und da), verweise ich dezent auf alternativen: da wäre beispielsweise die ausstellung male gestures von elfie semotan in der galerie für modefotografie, die noch bis 28.02. in berlin zu sehen ist. und wer als ergänzungsprogramm zur fashionweek dann noch immer nicht genug hat in sachen modefotografie, der schaue sich die kunterbunt körperbemalte veruschka von lehndorf bei lumas an.


veruscka lehndorf und holger trülzsch.

Dienstag, 27. Januar 2009

cat`s weekend.


cat power für levis red tab girls, ss2009.

na, damit hätte ich jetzt auch nicht unbedingt gerechnet: cat power gibt ihren namen für die aktuelle levis red tab girls-kollektion ss 2009 her.. das lasse ich jetzt mal unkommentiert so stehen.

Sonntag, 25. Januar 2009

der einarmige lord.


raf simons, fallwinter 2009 10.

beim anschauen der raf simons-herbst/winterkollektion 2009 10 fiel mir eines ganz besonders ins auge- schliesslich ist`s ja nun wirklich nicht zu übersehen: herr simons experimentierte mit dem sogenannten raglanärmel herum, herausgekommen sind dabei graue, weiße, beige, pinkfarbene und blaue variabel überziehbare -ich nenne es mal- ärmelformationen. und dank wikipedia gibt`s zum raglanärmel, der in letzter zeit auch in der damenmode immer wieder eingesetzt wurde, eine nette anekdote- aber erst einmal: was genau hat es mit dem ärmel nun auf sich?
raglanärmel haben eine ärmel-schnittform, die die schulterpartie einschließen und deren nähte schräg in die kragennaht bis zum halsansatz verlaufen.
benannt wurde diese ärmelform nach lord james henry raglan(1788–1855), der in der schlacht von waterloo einen arm verloren hatte und aus diesem grund einen mantel trug, bei dem die ärmel nicht an den schultern angesetzt, sondern schräg an der kragennaht befestigt waren, was ihm mit nur einem arm das anziehen des mantels erleichterte.


der einarmige lord henry james raglan, 1855. portrait: roger fenton.


auch hier unübersehbar, der raglan:yves saint laurent, fall winter 2008 09.

österreicher in paris.








fabrics interseason, aw 2009-10
auf frau pernet und ihre mitstreiterInnen ist verlass: gestern abend präsentation von fabrics interseason im rahmen der men fashion week in paris, heute glücklicherweise bereits bilder der fabrics-präsentation auf ihrem blog. die gibts auf style.com nämlich nicht- hab ich zumindest noch nicht entdeckt. und weils so gut ausschaut, platziere ich an dieser stelle eine kleine bildauswahl - ganz ohne worte.

Freitag, 23. Januar 2009

die ausrottung von lillifee und hello kitty oder: marc jacobs für die lieben kleinen.


ann eckers: networkers, abschlußpräsentation royal academy of fine arts antwerp, 2008.


ann eckers: networkers, abschlußpräsentation royal academy of fine arts antwerp, 2008.


ann eckers: networkers, abschlußpräsentation royal academy of fine arts antwerp, 2008.

nun kann ich ja kindermode wirklich nicht als mein spezialgebiet bezeichnen, wahrscheinlich auch, weil ich mich bisher einfach noch nicht mit dem thema auseinandersetzen musste, aber was ich heute in der zeit unter dem motto wie ich meinem kind geschmack beibringe entdeckt habe, muss ich an dieser stelle dann doch nochmal breittreten: ist schon klar, dass lillifee, spiderman und hello kitty der stilsicheren bobo-geschmackspolizei die haare zu berge stehen lassen. aber marc jacobs-hosen für die lieben kleinen? nein danke, sag ich da. und wenn mich jetzt jemand zusätzlich noch ganz dezent auf die hübschen quinny-produkte von henrik vibskov aufmerksam machen will: nein nein, ich bin tatsächlich immun, wirklich. in diesem zuge mag ich nur drauf hinweisen, dass john locke in seinen gedanken zur erziehung vor über 300 jahren gegen einschnürungen jeder art gewettert hat. und wer als eltern stilbewusstsein mit grauen kaschmirpullovern in grösse 128 vermitteln will, der schlägt sich 10 jahre später hoffentlich mit furchtbar geschmacklosen renitenten rotzlöffeln rum. oder halt mit kaschmirpullovertragenden langweilern.

Mittwoch, 21. Januar 2009

oskar und lulu und jimi.


udo kier und katrin sass in lulu und jimi, dem neuesten machwerk von oskar roehler, 2008.

oskar röhler ist so ein typ, von dem ich immer den eindruck hatte, dass er einfach einen knall hat. warum das? naja, vielleicht mag das ja dadran liegen, dass man filmemacher gerne in eine schublade steckt, um sich beim nächsten film darauf verlassen zu können, dass der neue film ähnlich funktioniert wie der vorhergehende. das klingt langweilig, ich gebe es zu- aber eines muss ich doch eingestehenen: oskar roehler, der in fernsehinterviews gerne furchtbare gelb verspiegelte hornbrillen trägt, ist mir nach wie vor, was seine rolle innerhalb dessen, was so gerne als deutsche kinolandschaft bezeichnet wird, ein kleines rätsel. das sollte jetzt als kompliment gemeint sein, schliesslich gibts ja für die verlässliche deutsche filmware andreas dresen, christian petzold und co. ein wirklich schön lesenswertes interview mit herrn roehler hat rebecca casati für die sueddeutsche geführt: und da gehts vor allem um ein leben als sohn des glamouroesen 68er-paares gisela elsner und klaus roehler. ach, und oskar röhler hat natürlich auch eine modische seite, seine frau alexandra fischer-roehler ist die eine hälfte des labels kaviar gauche- aber dies diesmal nur am rande.

der neueste film von oskar roehler, lulu und jimi, läuft ab morgen, 22.01. in den deutschen, ab 30.01. dann in den österreichischen kinos.

Montag, 19. Januar 2009

der oder die nächste bitte...


raf simons, veronique branquinho... und wer ist wohl der/die nächste klingende name an der wiener angewandten?

...ich mag vielleicht schon etwas spät dran sein, aber das sommersemster 2009 wird das letzte semester veronique branquinhos als gastprofessorin an der wiener angewandten sein - heisst es ganz offiziell auf der website der modeklasse. wer mag da nicht spekulieren in sachen nachfolge?

Sonntag, 18. Januar 2009

sonntagsassoziationen.




a.r. penck: westen, 1980.


annie leibovitz: keith haring, 1986.

so ganz passt das alles nicht zusammen, oder vielleicht doch? die 80er im reinformat, könnte man das ganze überschreiben. oder warum muss ich bei dem, was seit einiger zeit bei american apparel mustermässig unter afrika printed cotton verkauft wird und jemand wie henrik vibskov zum durchgehenden motiv seiner sommerkollektion 2009 auserkoren hat, immer an die -man könnte sagen- erdigen ergüsse des einst neuen wilden a.r. penck denken? naja, zugegebenermaßen wäre das etwas einseitig, also nehme man dazu eine kleine prise haring und schon hätten wir den bereits seit einiger zeit vor sich hinwabernden 80er-aufguss der piktogramm-muster-mode beisammen.

Freitag, 16. Januar 2009

no more high heel disaster.


tassel loafer in allen varianten...

während miuccia prada die models ihrer letzten präsentation für ss2009 in ihren high-heels zum straucheln brachte, kann auf den strassen londons zur zeit niemand mehr ohne die flachen tassel loafer: wie viele variationen des modells ich gesichtet habe, vermag ich nicht zu sagen. dementsprechend viele versionen gibts momentan neben der second-hand-variante zu kaufen: ob für £ 50 bei topshop oder so richtig teuer, wie es halt beliebt oder der geldbeutel zulässt.
und was hat es nun auf sich mit dieser flachen alternative zur momentanen high-heel-euphorie? reclams mode- und kostümlexikon verrät:
loafer, der (engl.: faulenzer), herrenhalbschuh mit einer gerollten naht rund um den fußrücken, in den 1930er jahren als freizeitschuh aus dem mokassin entstanden; in den 1950er jahren bei collegestudenten sehr verbreitet (collegeschuh), aber auch bei rockstars einschliesslich michael jackson; 1960 von gucci mit einer miniaturtrense verziert und zum prestigeschuh gemacht. je nach verzierung des lederriegels unterscheidet man diamond-, penny- und tassel-loafer. aha, jetzt wissen wir also bescheid.


...sowie das modell von topshop.

Mittwoch, 14. Januar 2009

die gasprinzessin.


julia timoschenko am 25. november 2008.


lily donaldson 2006 für givenchy mit gretchenflechtzopf à la timoschenko.

aus aktuellem anlass sorgt die ukrainische premierministerin julia timoschenko zur zeit mal wieder für schlagzeilen. nein, es geht bei den aktuellen meldungen natürlich nicht ums modische erscheinungsbild, sondern vielmehr um den nicht enden wollenden gasstreit mit russland. nichtsdestotrotz weiss sich die dame, die in den 1990er jahren mit ihrem mann ihr geld im gasgeschäft machte und seitdem pikanterweise den titel gasprinzessin ihr eigen nennen darf, optisch wie immer in bestem licht zu präsentieren. das entging wiederum natuerlich auch der modewelt nicht: 2006 trugen die givenchy-models alle einen timoschenko-haarkranz. vor dieser frau sollte man sich wohl in acht nehmen- in jeglicher hinsicht.

Freitag, 9. Januar 2009

harun farocki zum 65.


harun farocki: ein bild, 1983.

da ich letzter zeit ja irgendwie gerne fernsehtipps zu geben scheine, hier recht kurzfristig einer für sonntagabend, 3sat, ab 22:45: harun farocki dokumentiert das entstehen einer playboy-bilderserie, indem er 4 tage lang mit seinem kamerateam die aufnahmen beobachtet und die rolle des fotografen und weiblichen modells thematisiert. da haetten wir ja alles beisammen, was mein kunsthistorikerinnenherz höher schlagen lässt: den (männlichen) betrachter, das (weibliche) modell ...naja, und wem die 25minütige dokumentation zu wenig ist, dem sei darüber hinaus die 8teilige werkschau anlässlich des 65. geburtstags harun farockis auf 3sat ans herz gelegt.

Donnerstag, 8. Januar 2009

die unmögliche stéphanie.


mario testiono: stéphanie de monaco für vogue paris, dez. 2008/ jan. 2009.

kränkelnd im bett liegend ist bekanntlich die beste zeit für gruendliche zeitschriftenlektuere. und dabei habe ich, so könnte man es formulieren, stéphanie von monaco neu kennengelernt. denn bisher gingen meine assoziationen hinsichtlich der grimaldi-tochter eher in richtung zirkusdirektoren, viel zu vieler oben-ohne-strandbilder und naja, eher zweifelhafter outfits. das hat sich ja nun auch nicht wirklich geändert durch die vogue-lektüre, aber carine roitfeld hat es tatsächlich geschafft, die stärken der monegassischen trash-ikone bestens ins licht zu rücken. da mag man jetzt einwerfen, dass das ja kein problem sei mit beispielsweise einem fotografen wie mario testino- und das mag auch ganz sicher stimmen. nichtsdestotrotz, peinliche strandbilder sucht man hier vergebens, stattdessen wird die freiheitsliebende, revoltierende seite stéphanies immer wieder betont. und irgendwie hab ich plötzlich mehr verständnis für ein leben im schatten der unnahbar-schönen grace kelly, deren unfall ihre tochter überlebte und die danach einfach nur alles mal austesten wollte: erstmal ein modestudium, das sie dann aber abbrach, dann eine assistenzstelle bei dior, zahlreiche modelaufträge, ein eigenes modelabel namens pool position, mitte der 1980er dann eine kurze musikkarriere, die immerhin mit dem top10-hit irresistible gekrönt wurde. es mag sicher auch das leben eines mädchens, das dem ennui des luxuslebens entfliehen wollte, sein. dennoch, ich werde mir das nächste mal überlegen, ob ich die anständige caroline tatsächlich dieser furchtbar geschmacklosen stéphanie vorziehe.

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